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Feierlicher Spatenstich für das grüne Wasserstoffmobilitätsprojekt HY.Kiel

Wasserstoff für emissionsfreien Verkehr und die regionale Wirtschaft

Kiel, 18. November 2024

Baustart für HY.Kiel: Mit einem symbolischen Spatenstich gaben die Projektbeteiligten gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Stadt und Land den Startschuss für die Bauarbeiten. Auf dem Gelände der ehemaligen Kieler Nachrichten-Druckerei entsteht eine Wasserstoffproduktion mit zwei Megawatt Leistung und eine Tankstelle für Lkws, Busse und Pkws. Die Anlage wird jährlich bis zu 170 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Staatssekretär Tobias von der Heide unterstrich die Bedeutung von HY.Kiel für den regionalen Verkehr und für die Vorreiterrolle des Landes in der Energiewende.

HY.Kiel wird in den kommenden Jahren einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Mobilität in und um Kiel leisten. Mit der vor Ort produzierten Wasserstoffmenge können nach Fertigstellung der Anlage täglich zum Beispiel 20 Lkws, fünf Busse und zehn Pkws vollgetankt werden. Das entspricht einer emissionsfreien Gesamtreichweite von bis zu 26.500 km pro Tag und damit einer Ersparnis von 2.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Dabei ist das Projekt skalierbar, das heißt, es kann später erweitert werden.

Die Erzeugungsanlage von HY.Kiel wird die erste dieser Größenordnung in Schleswig-Holstein sein. Auch die Tankstelle wird die erste in der Landeshauptstadt sein, die erneuerbar erzeugten Wasserstoff anbietet. Sie ist die fünfte Station in Schleswig-Holstein und markiert einen wichtigen Schritt hin zur emissionsfreien Mobilität, insbesondere im Schwerlastverkehr in der Region um Kiel.

Der in Kiel produzierte grüne Wasserstoff – hergestellt mit Strom aus Wind- und Solarenergieanlagen – kann auch in der Industrie zum Einsatz kommen oder an andere Tankstellen geliefert werden. Für den Transport des Wasserstoffs hat GP JOULE – Mitinitiator und Mitgesellschafter des Projekts HY.Kiel – eine eigene Trailersteuerung entwickelt und patentieren lassen.

Studie bestätigt gute Standortwahl

„Die Herausforderung, eine CO2-freie Mobilität zu erreichen, ist gewaltig, und grüner Wasserstoff wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Es ist ermutigend zu sehen, dass engagierte Unternehmen bereit sind, in eine Wasserstofftankstelle in Kiel zu investieren. Unsere mit der KielRegion erstellte Wasserstoff-Studie belegt das wirtschaftliche Potenzial dieser Initiative und bestätigt die gute Standortwahl“, betont Alke Elisabeth Voß, Stadträtin der Landeshauptstadt Kiel für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität: „Diese Tankstelle wird nicht nur die regionale Infrastruktur stärken, sondern sendet auch ein starkes Signal an Logistikunternehmen: Gemeinsam werden wir die Mobilitätswende in der Region gestalten.“

„Schleswig-Holstein will das erste klimaneutrale Industrieland werden. Gleichzeitig wird absehbar der Verkehr auf Straße und Schiene weiter ansteigen. Wir brauchen also Lösungen, die vor allem. auch im Schwerlastverkehr merklich Emissionen einsparen, aber gleichzeitig wirtschaftlich tragbar sind. Wasserstoff kann hierzu einen Beitrag leisten und deswegen ist es wichtig, dass wir mit HY.Kiel einen weiteren Schritt vorankommen“, sagt Tobias von der Heide, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus.

Emissionsfreier Verkehr für Kiel und Umgebung

Es ist unter anderem geplant, dass zwei Brennstoffzellenbusse von Autokraft, einer Tochter der DB Regio Bus Nord, im Kreis Rendsburg-Eckernförde im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt werden. Der Kieler Autokraft-Standort liegt unweit der künftigen Tankstelle im Gewerbegebiet Wellsee. Weitere regionale Unternehmen aus Logistik und Gewerbe haben bereits ihr Interesse am Einsatz von emissionsfreien Fahrzeugen bekundet.

„Der Einsatz von zwei Wasserstoffbussen im Landkreis ist ein bedeutender Schritt hin zu einer klimafreundlichen Mobilität. Mit dem Baustart für die Wasserstoff-Produktionsanlage und die Tankstelle wird heute der Grundstein für eine nachhaltige Infrastruktur gelegt. Diese Investition bringt Vorteile für die Umwelt und erhöht die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger“, sagt Ingo Sander, Landrat des Kreises Rendsburg-Eckernförde.

In Brennstoffzellenautos, -bussen und -Lkws wird Wasserstoff mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft in Wasser umgewandelt. Die dabei freigesetzte Energie treibt den Elektromotor an. Der einzige Ausstoß ist Wasserdampf. Die Fahrzeuge fahren somit emissionsfrei und sind zudem noch leiser als Verbrenner – bei vergleichbarer Reichweite und Tankdauer.

„Wasserstoff kommt in der Mobilitätswende eine zentrale Rolle zu, um den öffentlichen Nahverkehr und auch den Schwerlastverkehr langfristig klimaneutral zu gestalten. Dafür muss dieser in der gesamten Wertschöpfungskette grün sein, so wie es bei HY.Kiel der Fall ist“, sagt Dr. Thorben Hänel-Muhs, Vorstandsvorsitzender der SVG Straßenverkehrs-Genossenschaft Schleswig-Holstein eG und Mitgeschäftsführer von HY.Kiel.

Auch Axel Niesing, Geschäftsführer der Anton Willer GmbH & Co. KG und ebenfalls Mitgeschäftsführer von HY.Kiel freut sich über den Baubeginn: „Wir als Anton Willer betreiben nun schon seit 90 Jahren Tankstellen und freuen uns besonders, an der ersten Wasserstofftankstelle in unserer Heimatstadt beteiligt zu sein und damit einen weiteren Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit zu leisten.“

Bewährtes Konzept

Bei dem Prinzip von HY.Kiel – dem gleichzeitigen Aufbau von regionaler Wasserstoffproduktion und -nachfrage – handelt es sich um ein erprobtes Konzept. So wird in Nordfriesland bereits seit einigen Jahren unter Federführung von GP JOULE das Projekt eFarm mit mehreren Produktionsanlagen und zwei Tankstellen betrieben. Auch in Kiel gehört GP JOULE zu den Initiatoren. Das inzwischen mehrfach preisgekrönte Projekt aus Nordfriesland diente als Blaupause für das Vorhaben in Kiel und wird demnächst um zehn Busse erweitert.

„eFarm hat gezeigt, dass die regionale Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien eine breite Zustimmung in der Bevölkerung findet und einen Mehrwert für die Region, für Unternehmen und für Bürgerinnen und Bürger bietet. Wir sind sehr erfreut, das Gleiche nun bald an der Ostküste bereitstellen zu können“, erklärte André Steinau, Head of Business Relations der GP JOULE Gruppe und ebenfalls Mitgeschäftsführer von HY.Kiel.

Über HY.Kiel
In Kiel soll 2025 Wasserstoff für den öffentlichen Nahverkehr, Lkws und Pkws erzeugt werden. Dazu errichtet und betreibt die HY.Kiel GmbH & Co. KG zunächst eine Elektrolyseanlage mit einer Kapazität von 2 Megawatt und eine Wasserstofftankstelle in Kiel-Moorsee. Gründungsgesellschafter sind GP JOULE, Anton Willer, die SVG Schleswig-Holstein sowie die Dr. Curt Heinrich Nachfolger GmbH und Prof. Hans-Hinrich Sievers.

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